Altonaer Theater

Automatenbüfett

(c) Martin Rottenkolber

Theater im Bauturm Köln

In einer Kooperation mit der Volksbühne am Rudolfplatz und dem Verein Freie Volksbühne

Von Anna Gmeyner
Regie: Susanne Schmelcher
Ausstattung: Christina Kirk
Dramaturgie: René Michaelsen
Video: Frederik Werth
Musik: Buddy Sacher
Mit: Sümeyye Algan, Daniel Breitfelder, Marc Fischer, Susanne Kamp, Nicole Kersten, Gerd Köster, Susanne Pätzold, Norbert Rüther, Jonathan Schimmer, Nele Sommert, Philipp Voigt

 

Ein Automatenbüfett ist nicht nur der letzte Schrei in der Kleinstadt Seebrücken zur Zeit des sozialen Umbruchs in den Goldenen Zwanzigern – es ist auch der Begegnungsort für Ausgestoßene der Gesellschaft wie Stadthonoratioren gleichermaßen. Sie alle sind fasziniert von der technischen Sensation, mit der die geschäftstüchtige Wirtin Frau Adam imstande ist, große Mengen an Personal einzusparen: Ein Snackautomat, bestückt mit Lachs- und Jagdwurstbrötchen.

Vom abgebauten Lehrer bis zum Stadtrat treffen alle in der Wirtsstube und im angrenzenden Hinterzimmer aufeinander, wo der lokale Anglerverein umweltfreundliche Neuerungen in der Fischwirtschaft kontrovers diskutiert. Alles geht seinen kleinstädtischen Gang – doch als Frau Adams Gatte eine junge Frau vor dem Ertrinken rettet und als neue Servierkraft anstellt, gerät die soziale Ordnung zusehends aus den Fugen. Der bürgerliche Firniss erhält immer tiefere Risse und die gar nicht so ehrbaren Gäste des Automatenbüffets werden zu Kontrahenten um Geld, Erfolg und Liebe. Als schließlich auch noch der alljährliche Festumzug stattfindet, entladen sich die aufgestauten Begehrlichkeiten der Figuren in einer regelrechten Walpurgisnacht – und so wird hinter Bier, Wurstbroten und provinzieller Günstlingswirtschaft immer deutlicher die Katastrophe des aufdämmernden Faschismus sichtbar.

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